Tauchsportuntersuchungen
Bei einer Tauchtauglichkeitsuntersuchung sollen im Vorfeld mögliche gesundheitliche Risiken oder Krankheiten ausgeschlossen werden, die möglicherweise Gefahren beim Tauchen darstellen könnten. Deshalb befürworten wir auch den Umfang des vorgegebenen Untersuchungsrahmens, auch wenn damit Kosten verbunden sind, aber schließlich geht es um Ihre Gesundheit! Die tauchmedizinische Untersuchung umfasst eine Beratung, eine sportmedizinische Untersuchung incl. klinischer körperlicher Untersuchung, Lungenfunktionsuntersuchung, Ruhe-EKG, Erfassung der sportmedizinischen Laborparameter mit abschließende Beurteilung und Beratung.
Gefahren
Diese Untersuchung ist von großer Wichtigkeit, da beim Tauchen ein deutlich höheres Gefährdungspotenzial für einen Sportler besteht als bei anderen Sportarten. Das Tauchen findet in einer für den Menschen lebensfeindlichen Umgebung statt. Plötzliche Störungen der Herz- oder Lungenfunktion bis hin zur Bewusstlosigkeit können beim Sporttaucher in großer Tauchtiefe innerhalb kürzester Zeit zum Ertrinkungstod führen. Wirksame Hilfe kann auch von erfahrenen Tauchbegleitern in der Situation kaum in der erforderlichen Zeit und in dem erforderlichen medizinischen Umfang geleistet werden. Vor allem kann unter Wasser keine Beatmung oder erforderliche Reanimation durchgeführt werden. Darüber hinaus besteht auch noch das Risiko einer Dekompressionskrankheit. Mit anderen Sportarten ist das Tauchen daher nicht annähernd vergleichbar: In ähnlichen Krisensituationen sind die lebensbedrohenden Risiken auf einem Sportplatz oder in einer Turnhalle deutlich geringer anzusehen, insbesondere kann Erste Hilfe viel schneller und umfassender geleistet werden.
Daher muss auf die bekannten Vorerkrankungen besonderes Augenmerk gelegt werden: Schwindelsymptomatik, Tinnitus, Hörstörungen, Sehstörungen, neurologische Störungen oder Krankheiten, seelische oder psychische Störungen, Schilddrüsenstörungen, Lungenerkrankungen, Asthma, Emphysem, chronische Bronchitis, Herzrhythmusstörungen, Herzrasen, Angina pectoris, Zustand nach Herzinfarkt, allgemeine internistische Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes. Ebenso ist es wichtig, die regelmäßig eingenommenen Medikamente zu berücksichtigen besonders die Nebenwirkungen.
Untersuchungsumfang
Die Untersuchungen werden bei Personen unterhalb eines Alters von 40 Jahren alle 3 Jahre empfohlen, über 40 Jahren sollte sie jährlich erfolgen. Die Tauchsportuntersuchung umfasst gemäß der Empfehlung der Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin folgende Untersuchungsanteile:
- Tauchsportmedizinische Beratung (10,72 €)
- Körperliche Untersuchung (34,86 €)
- Lungenfunktionstest/Spirometrie (25,39 €)
- Ruhe-EKG mit 12 Ableitungen (26,54 €)
- Belastungs-EKG (ab dem 40. Lebensjahr) (59,66 €)
- Blutuntersuchung (Kosten je nach individuellem Risikoprofil)
- Tauchtauglichkeitsbescheinigung (5,36 €)
Tauchunfälle
Bei Tauchunfällen sollte schnellstmöglich ein tauchmedizinisch erfahrener Arzt kontaktiert werden. Neben den üblichen Erste-Hilfe-Maßnahmen (Herz-Kreislauf, Atmung) sollte bei drohender Dekompressionskrankheit ein Behandlungszentrum aufgesucht werden, das über eine Druckkammer verfügt. In größeren Drucktiefen lösen sich höhere Anteile von Atemgase (Stickstoff, Sauerstoff, Kohlendioxyd) im Blut, die nach langen Tauchgängen beim Auftauchen langsam abgeatmet werden müssen. Taucht man wegen eines Notfalls zu schnell auf, tritt im Körper der „Sprudelwassereffekt“ (eine frische Flasche zeigt keine perlenden Gase, erst wenn die Flasche geöffnet wird und Gas entweicht, sinkt der Druck in der Flasche und gelöste Kohlensäure perlt als Gas im Wasser aus) auf. Dieser Effekt tritt in der Blutbahn und in Körpergeweben auf mit der Folge von schweren lebensbedrohlichen Schäden.
Hotline: +49 – 18 03 - 32 21 05
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